„Reclaim the streets“ oder „Wir sind der Verkehr“

Ein Gastbeitrag von Brunhilde Böhls.

„Reclaim the streets“ oder „Wir sind der Verkehr“. Diese Slogans begleiten die weltweite Bewegung critical mass. Sie kämpft auf ungewöhnliche Weise für eine Gleichbehandlung der Verkehrsteilnehmer, für weniger Lärm, bessere Luft, mehr Lebensqualität in einer fahrradfreundlicheren Stadt und will Autofahrer zum Umsteigen bewegen.

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Diese weltweite friedliche Fahrraddemo erreicht in Städte wie Hamburg und Berlin 4-stellige Teilnehmerzahlen. Im Ruhrgebiet ist man noch nicht so weit. Man ist froh, wenn mehr als 15 Radlerinnen und Radler zusammenkommen, denn: mehr als 15 RadlerInnen, die eine erkennbar zusammengehörige Gruppe bilden, können nach §27 der StVO einen geschlossenen Verband bilden. Die Masse macht sich durch fröhliches Klingeln bemerkbar manchmal sogar durch Musik auf einem mitgeführten Ghettoblaster. Zum Schluss heben alle ihr Rad hoch, was sehr schön in dem Logo der Duisburger Critical Mass zu sehen ist (s.u.).

Organisation? Es gibt keine! Critical mass organisiert sich von selbst. Ist es also eine anarchistische Bewegung, kann man fragen? Nein, ganz und gar nicht. Einige Mitbürger versuchen jedoch, diese Bewegung für ihre politischen oder persönlichen Zwecke zu instrumentalisieren. Unter anderem deshalb gibt es inzwischen schon einen critical mass Knigge, wie er auf der fb-Seite der Critical Mass Essen zu finden ist.

 

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Die Essener Radfahrer treffen sich übrigens jeden zweiten Freitag im Monat spontan und fahren durch die Stadt. Die nächste Critical Mass  startet demzufolge am 8. April 2016, 19 Uhr ab dem Willy-Brandt Platz.

 

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In Duisburg ist es der letzte Freitag im Monat um 19 Uhr auf der Bahnhofsvorplatte. Diesmal fällt die Critical Mass Duisburg auf Karfreitag, 25. März 2016 

 

 

 

 

Erstmalig in diesem Jahr ist eine landesweite critical mass für Nordrhein-Westfahlen geplant. Sie findet am Freitag, 22. April 2016 statt und hat auf facebook am 21.3.16 schon 101 Zusagen, 444 Interessierte, wobei bisher erst 365 eingeladen waren (Facebook-Veranstaltung).

Wer also an einem x-beliebigen Freitagabend Lust hat auf eine Feierabendradtour mit Gleichgesinnten, der findet in der Nachbarschaft von Essen und Duisburg viele Möglichkeiten, dies zu tun. Die nächste ist an Karfreitag in Duisburg ob mit oder ohne fröhlichem Klingeln. In diesem Sinne: Erholsame Osterfeiertage!

Autor: Brunhilde Böhls, Nat(o)ur und Kult(o)ur an Rhein und Ruhr

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