Sie treffen sich in selbst gegründeten Repair-Cafés oder Gemeinschaftsgärten, manchmal auch in Volkshochschulen, Gemeindehäusern oder anderen verfügbaren Räumen. Die sogenannten Transition Towns (TT) bilden eine weltweite Bewegung. Ausgehend von Großbritannien schließen sich seit 2006 Menschen in Städten oder Gemeinden zusammen, um ihre Umgebung und ihren Wohnort ein Stück lebenswerter zu machen. Sie versuchen lokale Lösungen und Maßnahmen umzusetzen, um dem Klimawandel und der zunehmenden Ressourcenknappheit (vor allem beim Erdöl) etwas entgegen zu setzen. Initiator dieser Transition-Bewegung ist der Brite Rob Hopkins, der ab 2004 als Dozent am Kinsale College of Further Education mit seinen Studierenden das Konzept der Transition Town („Stadt im Übergang“) entwickelte. Damit sollte es der Stadt Kinsale gelingen, ihren Energieverbrauch zu senken und sich zunehmend autark zu versorgen, um dadurch die industrielle Produktionen zu verringern. Aus diesem Konzept entwickelte sich ein Modell mit Kriterien, nach denen sich eine Transition Town gründen lässt. Diese Kriterien sowie Hintergrundinfos und jede Menge Tipps, wurden in einem eigenen Transition-Leitfaden zusammengestellt (Transition Initiativen – Ein Leitfaden: Download als PDF). So ist es beispielsweise nicht einfach mit einem Gruppenzusammenschluss getan. Wichtig und gefordert wird eine Vernetzung mit anderen engagierten, lokalen Akteuren. Ebenso sollte ein Kontakt und eine Zusammenarbeit mit der lokalen Verwaltung gepflegt werden. Workshops und Treffen innerhalb des TT-Gesamtznetzwerk vermitteln Wissen darüber, wie sich eine Transition Town organisieren lässt und welche rechtliche Struktur sie haben könnte. Jede Transition Initiative sollte zudem über ihre Aktionen oder über ihre Erfahrungen berichten. Viele Transition Towns pflegen hierfür einen eigenen Blog und engagieren sich im gemeinsamen Online-Netzwerk.
Wir stellen euch hier die Transition Town Essen vor.
1. Warum gibt es Transition Town Essen?
Es ist an der Zeit etwas zu ändern: Klimawandel, Übernutzung der Ressourcen, Geld- und Wirtschaftskrise zeigen, dass etwas in unserer Wirtschaft und Gesellschaft nicht stimmt. Gleichzeitig sind wir alle an den bestehenden Verhältnissen beteiligt und entscheiden jeden Tag, was wir kaufen, wie wir leben, wie wir uns verhalten… Also können wir auch etwas verändern. Mit der Initiative „Transition Town – Essen im Wandel“ haben sich Menschen zusammen getan, die hier in Essen ganz konkret beginnen wollen die Dinge in die Hand zu nehmen und selbst verantwortlich zu handeln.
2. Wer seid ihr und was für Projekte macht ihr?
Wir sind Menschen aus verschiedenen Stadtteilen mit verschiedenen Berufen, unterschiedlichen Alters und auch unterschiedlicher Herkunft. Wir haben 1. Gemeinschaftsgärten auf öffentlichen Flächen ins Leben gerufen um uns mit dem stadtnahen Nahrungsmittelanbau zu befassen und gemeinschaftlich tätig zu sein und zu lernen. 2. Wir befassen uns mit verschiedenen Nachhaltigkeitsthemen: ökologisch erzeugte Nahrungsmittel hier in Essen, Upcycling-Aktivitäten und die Gründung von Repair-Cafés. 3. Wir zeigen Filme, die nachdenklich machen und gute Anregungen für neue Lösungen geben. 4. Eine Gruppe beschäftigt sich mit bürgerlichen Energiegenossenschaften. 5. Wir beteiligen uns an verschiedenen Aktionen wie der Stadtryllye zur Entwicklungszusammenarbeit, an dem Essthetischen Picknick der BUNDjugend oder an der Verschönerung des Rheinischen Platzes.
3. Was wäre euer größter Wunsch für Essen? Ein größter Wunsch für Essen wäre, dass es in jedem Stadtteil Gemeinschaftgärten, Repair-Cafés und Treffpunkte für weitere Aktivitäten gibt, unser Lebensumfeld dadurch lebendiger und schöner wird und wir dabei gleichzeitig mit Blick auf unsere Kinder und Kindeskinder sorgsamer mit unseren Lebensgrundlagen umgehen.
4. Wie kann man mitmachen?
Einfach vorbeikommen – Unter: http://www.transitiontown-essen.de/termine.html findet ihr sowohl unsere Termine für das Gesamttreffen als auch für´s Gärtnern.
5. Gibt es einen Film, ein Theaterstück oder Musik das ihr empfehlen würdet?
Es gibt eine Menge guter Empfehlungen: Fürs erste empfehlen wir den Transition Town Film: In Transition 2.0 oder auch „Leben mit der Energiewende 2 – 100% regenrativ .
6. Möchtet ihr jemanden grüßen?
Alle Engagierten für eine nachhaltige Welt!