Picknicken im Park, Entspannen im Liegenstuhl: Wieso dafür extra aus der Stadt hinausfahren? Das fragen sich auch andere und holen sich deshalb für ein paar Stunden grünen Lebensraum in ihr Stadtviertel zurück. Bei diesen sogenannten „urbanen Interventionen“ verwandeln sich Straßenabschnitte oder komplette Quartiere für kurze Zeit in experimentelle Räume. Öffentlicher Raum wird kurzerhand umfunktionalisiert oder auch künstlerisch genutzt. Was hier nur für wenige Stunden ausprobiert und erlebt werden kann, soll langfristig das Verhalten der jeweils Teilnehmenden verändern. Gewohnheiten werden kurzzeitig „gestört“ und durch andere Erlebnisse ersetzt. Ein Beispiel für eine urbane Intervention ist der sogenannte „Parking Day„. Hier werden PKW-Parkplätze anders genutzt und verwandeln sich in Picknickorte oder Plätze zum Ausruhen. Dadurch soll bewusst werden, wie viel Platz in der Stadt anderweitig zur Verfügung steht, wenn mehr Menschen auf ihr Auto verzichten.
Ihr Straßenviertel anders erleben können am 4. Juli die Anwohner in Essen-Rüttenscheid. Zwischen 9 und 17 Uhr wird es insgesamt drei urbane Interventionen geben und zwar am Rüttenscheider Stern, der Rüttenscheider Straße und in der Annastraße. Es wird kleine, grüne Oasen geben oder auch eine Kräuter-to-go-Bar. Durchgeführt wird das Ganze von Studierenden der Universität Duisburg-Essen. Ein Semester lang haben sie sich mit Konzepten für urbane Interventionen beschäftigt. Der 4. Juli bildet den Abschluss ihres Semesterprojektes und ist Teil des Masterstudiengangs „Urbane Systeme und Bauingenieurwesen“. Wie die Essener_innen auf die Intervention reagieren, werden die Studierenden am Aktionstag ebenfalls beobachten und erfragen. Bei den Interventionen helfen verschiedene ehrenamtliche Initiativen helfen mit, aber auch die Stadt Essen, besonders die Klimaagentur, unterstützt die Aktion. Wir vom Morgenstadt-Blog werden auch mitmachen! Schaut ebenfalls vorbei und erlebt euer Rüttenscheid mal anders.