Am 13. März 2014 war es soweit: Ungefähr 50 Interessierte und bereits Aktive haben sich auf Elmars Hof im Zirkuszelt getroffen, um die „Solawi Kümper Heide“ zu gründen. Auch wir haben uns auf den Weg nach Dortmund-Derne gemacht, um uns der Produzenten-Verbraucher-Gruppe anzuschließen. Hintergrund unseres Interesses ist die Frage, wie wir aktiv daran teilhaben können eine bäuerliche, vielfältige Landwirtschaft zu erhalten, die regionale und saisonale Nahrungsmittel erzeugt und gleichzeitig die Natur- und Kulturlandschaft pflegt?
Die Solidarische Landwirtschaft
Wir haben es ja schon oft in den Medien gehört: Menschen die in der Landwirtschaft arbeiten, sind stark von Subventionen und den Weltmarktpreisen für Lebensmittel abhängig – auch die Zertifizierung von Bio oder Fair-Trade Siegeln kostet Geld. Dadurch haben gerade kleinbäuerliche Betriebe es schwer zu überleben.Die solidarische Landwirtschaft bietet hier eine echte Alternative.
In der solidarischen Landwirtschaft tragen mehrere private Haushalt die Kosten eines landwirtschaftlichen Betriebs, wofür sie im „Gegenzug“ dessen Ernteertrag erhalten.Dabei ist es möglich durch die direkte Teilhabe zu lernen, woher unsere Lebensmittel kommen, bei der Erne mitzuhelfen, andere Menschen aus unserem Viertel kennen zu lernen und gemeinsam einen Bauernhof zu erhalten. Momentan gibt es ca. 47 Höfe in Deutschland, die sich als solidarische, landwirtschaftliche Betriebe organisieren.
Im Zirkuszelt
Einführend wurde uns das Konzept der solidarischen Landwirtschaft vorgestellt. Daraufhin wurde uns aufgezeigt, wohin unser monatlicher Beitrag (1 Einheit: 45 Euro bei 50 Personen) geht: wie z.B. in Personalkosten, biologisch-dynamisches Saatgut oder Arbeitsgeräte. Bevor wir uns endgültig entscheiden mussten, ob wir nun bereit sind, den Betrieb für mindestens ein Jahr zu unterstützen, bot die Pause zu Fragen und kleineren, gemeinsamen Kennenlerngruppen. Auch konnten wir uns bereits eintragen, wo wir in Dortmund wohnen, um Fahrgemeinschaften bilden zu können wenn wir das Gemüse und Obst abholen wollen.
Für uns stand bereits vorab fest, dass wir diesem Pilot in Dortmund eine Chance geben wollen und nachdem wir auch ein „gutes Gefühl“ mit den anderen Menschen vor Ort entwickeln konnten, waren wir uns ganz sicher: Wir zeichnen eine Einheit!
Im ersten Moment wirkt es vielleicht etwas unvertraut, sich mit fremden Menschen zusammen zu tun, um Lebensmittel zu beschaffen, aber schlussendlich basiert auch hier das Engagement auf Vertrauen – wie in den Super-Märkten wo wir die Lebensmittel kaufen. Doch hier haben wir eben noch etwas mehr: Wir haben Gemeinschaft – Wissen was wir eigentlich an Großhändler abgegeben haben können wir erlernen, wir können mit dem Fahrrad zum Hof fahren und mit den Kindern die Pferde besuchen, Karotten aus der Erde ziehen und Nachbarn die uns vorher fremd waren beim Namen grüßen.
Wir freuen uns darauf!
Informationen findet ihr hier: http://www.solidarische-landwirtschaft.org/de/startseite/ und hier: http://www.lernbauernhof-schultetigges.de/landwirtschaft/solidarische-landwirtschaft-csa/solawi-kuemper-heide.html#c202